Description
Wenn der arztlichen Praxis bei ihrem schweren Ringen um das Leben der ihr anvertrauten und vertrauenden Patienten speziell bei der Therapie der Diphtherie aus dem hier Nieder- geschriebenen eine weitere Hilfe erwachsen, wenn es auch ferner- hin gelingen sollte, das schon fruher erprobte Cyanquecksilber als zuverlassige Waffe gegen die Moerderin Diphtherie zu be- statigen und mit ihr die Zahlen der Todesfalle noch weiter herabzudrucken, dann ist der Wunsch erfullt, der mir Veran- lassung wurde zum Schreiben: Auch vom Standpunkte des theoretisch arbeitenden Pharmakologen aus nach besten Kraften zu helfen im Kampfe gegen Krankheit und Leid. Greifswald, im Januar 1914. Hugo Schulz. I. BiR fast zum Ausgange des verflossenen Jahrhunderts stand die Therapie der Diphtherie des Rachens unter dem Einfluss zweier bestimmter Bestrebungen: Entfernen der diphtherischen Membranen und Vernichtung der die Krankheit erzeugenden Organismen. Loefflers Entdeckung des Diphtheriebazillus im Jahre 1 HM und die durch diese Entdeckung gewonnene Ver- tiefung unseres Vissens gab offenbar derjenigen Richtung am meisten recht., die darauf ausging, die von der Diphtherie be- fallenen Teile mit solchen Mitteln zu behandeln, von denen zu hoffen stand, dass sie die Krankheitserreger direkt unschad- lich machen wurden. Den auf diese Desinfektionstherapie ge- setzten Erwartungen ist der Erfolg leider versagt geblieben. Erst als zehn Jahre spater v. Behring das Diphtherieheilserum darstellen und anwenden gelehrt hatte. ist eine entschiedene und nicht mehr in Frage zu stellende Wendung zum Besseren in der Behandlung der Diphtherie eingetreten.




